Einblicke in das Studium und die Feuerwehrarbeit
Martin Welz-Kanabaja, Hauptbrandmeister bei der Berliner Feuerwehr und Student im Studiengang Management in der Gefahrenabwehr an der Akkon Hochschule in Berlin, verbindet Theorie und Praxis. Während seines Praktikums bei der Feuerwehr Metzingen taucht er in die Strukturen einer kleineren Feuerwehr ein und entdeckt die vielfältigen Herausforderungen, die sich dort stellen.
Im Interview spricht der 34-Jährige über seine Motivation, an der Akkon Hochschule zu studieren, die Unterschiede zwischen der Berliner Berufsfeuerwehr und der Metzinger Feuerwehr sowie die Erkenntnisse, die er für seine berufliche Zukunft mitnehmen kann.
Hallo Martin, stelle dich doch bitte kurz vor:
Hallo, mein Name ist Martin Welz-Kanabaja, ich bin 34 Jahre jung und studiere nebenberuflich Management in der Gefahrenabwehr im 5 Semester an der Akkon Hochschule. Hauptberuflich arbeite ich bei der Berliner Feuerwehr als feuerwehrtechnischer Beamter, Notfallsanitäter und Praxisanleiter.
Was hat dich dazu bewegt, an der Akkon Hochschule zu studieren und wie passt das Studium zu deiner Arbeit als Hauptbrandmeister?
Um die nächsten Karriereschritte zu gehen, benötige ich ein abgeschlossenes Hochschulstudium. Management in der Gefahrenabwehr passt hier thematisch perfekt zu meiner Tätigkeit als Hauptbrandmeister und bereitet mich fachlich und persönlich auf meine mögliche zukünftige Tätigkeit vor. Ein weiterer Grund ist die Nähe der Akkon Hochschule zu meinem Wohn- und Arbeitsort.
Warum hast du dich ausgerechnet für ein Praktikum bei der Feuerwehr Metzingen entschieden?
Ich habe mich aus zweierlei Gründen für die Feuerwehr Metzingen entschieden. Zum einen fand ich es spannend bei einer kleineren Wehr einen Einblick in die vielfältigen Aufgabenbereiche zu bekommen und zum anderen habe ich eine familiäre Verbindung zur Stadt.
Was sind die größten Unterschiede zwischen der Berliner Feuerwehr und der Feuerwehr in Metzingen?
Neben der anders farbigen Schutzkleidung (Metzingen Rot vs. Berlin Sandfarben), wird die Metzinger Feuerwehr hauptsächlich von Freiwilligen getragen, die von den hauptberuflichen Kräften unterstützt werden. In Berlin haben wir mehr als 5500 hauptamtliche und ca. 1500 freiwillige Kräfte die Hand in Hand arbeiten und natürlich eine deutlich höhere Einsatzzahl pro Tag / Jahr bewältigen.
Welche Erkenntnisse konntest du bisher aus deinem Praktikum für deine zukünftige Karriere mitnehmen?
Als hauptamtliche Einsatzkraft der Berliner Feuerwehr besteht meine Tätigkeit hauptsächlich im täglichen Einsatzgeschehen und in der Betreuung von Auszubildenden im Rettungsdienst. Von daher war der Blick „hinter die Kulissen“, also in die administrativen Tätigkeiten besonders lehrreich. Unter anderem erhielt ich Einblicke in die verschiedenen Sachgebiete Begehungen im Rahmen des vorbeugenden Brandschutzes, aber auch die Mitarbeit in der Technik oder Feuerwehrverwaltung. Das sind natürlich auch mögliche Teilbereiche meiner zukünftigen Tätigkeit.
Welchen Rat möchtest du anderen jungen Menschen geben, die bei der Feuerwehr arbeiten und an einem Studium interessiert sind?
Zum Studieren ist man nie zu alt. Außerdem ist Lebenslanges Lernen auch ein zentraler Aspekt in der Tätigkeit bei einer Feuerwehr und im Rettungsdienst. Unter anderem berücksichtigen wir technologische Entwicklungen und müssen auf Änderungen in Vorschriften und Standards reagieren. Insgesamt trägt Lebenslanges Lernen dazu bei, die Sicherheit, Effizienz und Professionalität der Feuerwehr und des Rettungsdienstes zu erhöhen.
Vielen Dank für das Interview!