Forschungsprojekt "Interkulturelle Kompetenzen im Rettungsdienst"
Untersuchung zu Herausforderungen im Rettungsdienst bei der Arbeit mit migrantisch-gelesenen Menschen
In einem Forschungsprojekt untersucht die Akkon Hochschule für Humanwissenschaften zusammen mit ihrer Partnerorganisation, der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., die steigenden Herausforderungen im Rettungsdienst, insbesondere im Umgang mit Menschen mit Migrationsgeschichte und anderen vulnerablen Gruppen. Der Hintergrund: Zunehmend gefragte Gesundheitsdienstleistungen, der Fachkräftemangel sowie interkulturelle und sprachlich verursachte Herausforderungen in Notfallsituationen führen bei den Mitarbeitenden im Rettungsdienst zu steigender Arbeitsbelastung mit besonderem Stresspotenzial. Das kann sich negativ auf das soziale Miteinander und die Versorgungsqualität von Patient*innen auswirken. Ziel des Forschungsprojektes ist es unter anderem, Schulungsangebote so zu optimieren, dass die Mitarbeitenden im Rettungsdienst auch in herausfordernden Situationen eine möglichst wertschätzende, diskriminierungs- und machtfreie Grundhaltung einnehmen können.
Als attraktives Bestimmungsland erlebt Deutschland in den vergangenen Jahren eine deutlich steigende Zuwanderungsbewegung. Eine wachsende Inanspruchnahme von Gesundheitsdienstleistungen, der ausgeprägte Fachkräftemangel sowie mögliche interkulturelle und sprachlich verursachte Herausforderungen in Notfallsituationen führen bei den Mitarbeitenden im Rettungsdienst zu einer ansteigenden Arbeitsbelastung mit besonderem Stresspotenzial, was sich negativ auf das soziale Miteinander und die Versorgungsqualität von Patient*innen auswirken kann.
In einem dreiteiligen und zweijährigen Forschungsprojekt untersucht die Akkon Hochschule für Humanwissenschaften, zusammen mit ihrer Partnerorganisation, der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., die Herausforderungen im Rettungsdienst, insbesondere im Umgang mit Menschen mit Migrationsgeschichte und anderen vulnerablen Gruppen.
Schulungsangebote optimieren
Im Mittelpunkt der Forschungsprojekte I und III („Perspektiven interkultureller Kompetenz im Rettungsdienst (PIKO-RD)“ und „Trainingsangebote für interkulturelle Kompetenz im Rettungsdienst (TIKO-RD))“ steht der professionelle Umgang mit interkulturellen Herausforderungen im Arbeitsalltag. Die Ergebnisse sollen dazu dienen, die vielfältigen Ausprägungen im Kommunikationsverhalten von Mitarbeitenden im rettungsdienstlichen Arbeitsalltag zu rekonstruieren sowie bisherige analoge und digitale Schulungsangebote zu sichten und zu optimieren, damit die Mitarbeitenden im Rettungsdienst auch in herausfordernden Situationen eine möglichst wertschätzende, diskriminierungs- und machtfreie Anti-Bias Grundhaltung einnehmen können.
Die Ergebnisse beider Teilprojekte unterstützen zudem die Entwicklung eines VR-basierten Schulungskonzeptes aus dem Teilprojekt II („Virtual Reality Trainigsprogramm für Einsatzkräfte im Rettungsdienst“ (VITO-RD)). In diesem Teilprojekt werden, nach der Auswertung von empirisch erhobenen Daten, Szenarien im Alltag des Rettungsdienstes erschlossen und in eine virtuelle Umgebung eingebunden. Es wird analysiert, inwieweit Mitarbeitende des Rettungsdienstes über die Aktivierung von Vorannahmen (mind-sets) zu einer subjektiv unterschiedlichen Bewertung sonst identischer sozialer Situationen kommen und inwiefern hierbei unterschiedliche Handlungsentscheidungen (biases) entstehen.
Ergebnisoffene Überprüfung
Das VR-Setting ermöglicht eine wissenschaftlich valide (und zugleich ergebnisoffene) Überprüfung, welche Faktoren für das Verhalten der Mitarbeitenden maßgeblich sind. Da die Untersuchung nicht defizitorientiert, sondern ergebnisoffen angelegt ist, kann eine sachliche und konstruktive Debatte geführt und können Mehrwerte geschaffen werden. Ziel ist es, (virtuelle) Schulungs-/Trainings-Tools zu entwickeln, welche die Handlungsentscheidungen der Mitarbeitenden verbessern und damit neben etwaigen Defiziten in der Wahrnehmung vor allem Potenziale adressiert.