In einem aktuellen WAZ-Bericht diskutieren Fachleute aus Rettungsdienst, Klinik und Verwaltung über die deutliche Zunahme von Gewalt im Gesundheitswesen. Mit dabei: Dr. Matthias Lemke, Dozent im Studiengang Management in der Gefahrenabwehr B.Sc. an der Akkon Hochschule sowie Demokratie-Berater und Brandoberinspektor.

Lemke betont, dass verbale und körperliche Übergriffe längst kein Einzelfall mehr sind und viele Einsatzkräfte stark belasten. Besonders wichtig sei ein differenzierter Blick auf das sogenannte Dunkelfeld – also jene Vorfälle, die nie gemeldet werden, aber dennoch den Arbeitsalltag prägen.

Ein Schwerpunkt des Abends: Prävention. Ab 2026 startet in Gelsenkirchen ein bundesweit beachtetes Pilotprojekt, das Einsatzkräfte mithilfe von VR-Brillen und KI gezielt auf kritische Situationen vorbereitet. Matthias Lemke wird das Projekt wissenschaftlich begleiten. Ziel sei es, Gewalt früh zu erkennen, Grenzen klarer zu kommunizieren und Einsatzkräfte besser zu schützen.

Lemkes Fazit: Gewalt gegen Rettungs- und Gesundheitsberufe ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Klare Haltung, gute Ausbildung und konsequente Ahndung seien entscheidend, „bevor wir die Gewaltspirale nicht mehr anders kanalisieren können“.